(Erster Teil der etwas anderen Ring-Erzählung)
ACHTUNG: Bitte unbedingt die Triggerwarnung in der Vorbemerkung beachten! 😉
Am Rhein
Ein sexuell völlig frustrierter Zwerg namens Alberich kommt an die Gestade des Rheins und erblickt dort die verführerischen Rheintöchter. Der Kerl ist absolut notgeil, und würde alles dafür geben in diesem Moment mit einer der Rheintöchter ins Bett zu gehen, auch wenn es das Flussbett des Rheins sein müsste.
Sein Problem ist nur, dass er eben kleinwüchsig ist, aus der unter Tage arbeitenden Gesellschaft der Nibelungen kommt, und als sogenannter Schwarzalbe nicht gerade dem Schönheitsideal der, von den Göttern abstammenden, Rheintöchter entspricht. Diese ziehen Alberich denn auch entsprechend mit seiner Herkunft und seinem Aussehen auf, und vollführen dann die berühmte Salatnummer: erst anmachen und dann stehen lassen.
Da sie dem Zwerg keine besondere Bedeutung zumessen beginnen die Mädels - schwatzhaft wie solche Rheintöchter eben sind - nebenbei von einem Schatz zu erzählen: Von des Rheines Gold, das angeblich allen Mädels auf der Welt so gut gefällt, dass sie mit jedem ins Bett gehen, der dieses Gold besitzt und dem es gelingt, sich damit einen besonderen Ring zu schmieden. Mit diesem Ring erlangt sein Träger nämlich nebenbei auch noch unermessliche Macht.
Gold macht eben Sexy, und dass Ringe im Rahmen von Beziehungen zwischen Männlein und Weiblein immer schon eine entscheidende Rolle gespielt haben, muss an dieser Stelle sicher nicht weiter betont werden. Allerdings soll hier von vornherein entschieden dem Gerücht widersprochen werden, dass es sich bei dem hier zu schmiedenden Ring um einen Penisring gehandelt haben soll.
Anyway - dem Kerl, dem dieser Schmiedevorgang gelingt, fallen angeblich alle Mädels sofort zu Füßen, und danach natürlich ins Bett, wenn er ihnen auch nur diesen Ring zeigt.
Einen Haken hat die Sachen dann aber doch: dem Kerl darf es einfach nur um Sex gehen!
Bei den romantisch veranlagten Rheintöchtern klingt das dann so:
„Nur wer der Minne Macht versagt, nur wer der Liebe Lust verjagt,
nur der erzielt sich den Zauber zum Reif zu zwingen das Gold“.
Liebe ist also nicht drin, denn die Mädels verlieben sich natürlich in das Gold und nicht in den Typen.
Das bringt den verschmähten Alberich zum Nachdenken:
„Der Welt Erbe gewänn’ ich zu eigen durch dich?
Erzwäng’ ich nicht Liebe, doch listig erzwäng’ ich mir Lust?“
Der frustrierte Alberich nimmt, entgegen der naiven Erwartung der Rheintöchter, die Bedingung an, und raubt ihnen das Gold.
Der Kerl ist halt auch nur ein ganz normaler Mann, auch wenn er aus der Unterwelt des Albenreichs stammt.
Auch Schwarzalben wollen immer nur das Eine!
Wir befinden uns in der glitzernden Welt des Göttervaters Wotan, der sich gerade auf Pump von einigen, leicht unterbelichteten Riesen, eine Villa namens Walhall hat bauen lassen. Finanziell gerade etwas klamm hat er Dummerweise dafür Freya, die Schwester seiner eigenen Gemahlin Fricka, als Pfand versprochen.
Die Riesen sind nämlich auch notgeil, weil in ihrer Welt keine Ries*innen vorgesehen sind, und sie sich fürchterlich damit schwertun, sich selbst an ihren Riesenschwänzen einen runterzuholen.
Das größte Problem von Wotan besteht nun darin, den Riesen einen adäquaten Ersatz für Freya anzubieten, denn die wollen Freya unbedingt mitnehmen, und zu Hause in ihrer Riesenhöhle vernaschen.
Das bringt aber das Problem mit sich, dass der Garten, den Freya hobbymäßig begärtnert, dann brachliegen würde. Das wäre wiederum schlecht, da sie die einzige ist, welche die Apfelbäume pflegen kann, auf denen die Äpfel wachsen, welche den Göttern ewiges Leben, unvergängliche Potenz und damit auch ultimative Geilheit schenken. Quasi die blaue Pille der Götterwelt.
Als die Riesen dann tatsächlich kommen und ihren Lohn für die prächtige Villa abholen wollen, hilft kein Zetern und kein Bitten. Die beiden grobschlächtigen Kerle nehmen Freya kurzerhand einfach mit.
Die Auswirkungen sind fast unmittelbar zu erkennen, den die Götter darben plötzlich vor sich hin, und selbst Wotan bekommt beim Anschauen seiner geliebten Walküren-Pornos keinen mehr hoch.
Doch Rettung naht in der Form des Halbgotts Loge, der immer schon bei Freya bei der Viagra – Pardon - Äpfelausgabe zu kurz gekommen ist, und der deshalb weit weniger als die Götter unter Potenzproblemen leidet.
Bei ebendiesem Loge haben sich nämlich die Rheintöchter darüber beschwert, dass ihnen das Gold geraubt wurde.
Wotan ist zunächst wenig an den Problemen der Rheintöchter interessiert. Denn an diesen leichten Mädchen hatte er noch nie besonderes Interesse, da er mehr auf die großen Brüste und kräftigen Hintern der Walküren steht, und weniger auf die Backfische mit den Modelmaßen.
Er wird allerdings hellhörig, als er von den Wunderkräften des Rheingolds und des Rings erfährt. Anscheinend hat er da in der Weltenlenker-Schule nicht aufgepasst, als das im Wunder- und Sagenunterricht für angehende Götterväter drankam.
Loge schlägt Wotan vor, dass man als allmächtiger Chef im Pantheon doch einfach dem Alberich das Gold und den Ring wegnehmen könnte, und dieses dann den notgeilen Riesen als Tausch gegen Freya anbieten könnte.
„Was ein Dieb stahl, das stiehlst du dem Dieb“
Das leuchtet Wotan ein, und gemeinsam steigen die beiden hinab nach Nibelheim ins Reich der Nibelungen.
In Nibelheim
Im Reich der Nibelungen ist es Alberich inzwischen mit Hilfe seines Bruders Mime gelungen das Gold tatsächlich zu einem Ring zu schmieden. Auch ein seltsames Geschmeide hat er von seinem Bruder anfertigen lassen, von dem dieser zu spät erfährt, dass Alberich sich damit in jede beliebige Gestalt verwandeln kann: ein Tarnhelm.
So erscheint Alberich von einem Moment auf den andern vor den Augen Mimes in einem Latex Ganzkörper Catsuit, und macht sich kurz darauf ganz unsichtbar während er seinen Bruder mit einer Peitsche vor sich hertreibt.
Alberich findet unmittelbar Gefallen an seiner grenzenlosen Macht und peitscht seinen Bruder erst einmal lustvoll aus, während er selbst unsichtbar bleibt. Sein Bruder Mime ist zwar ein bisschen Maso, aber das findet er nun doch nicht ganz so prickelnd. Er muss aber schmerzvoll einsehen, dass Alberich nun einfach die Macht hat.
Frustriert zurückgelassen, weil Alberich ihn zwar lustvoll ausgepeitscht, ihm danach aber keine Nibeline zum finalen Abspritzen überlassen hat, erzählt Mime den gerade ankommenden Wanderern Wotan und Loge, dass sein Bruder Alberich nun Tarnhelm und Ring besitzt, und somit quasi unbesiegbar geworden ist. Damit habe Alberich nun auch die Macht über die Nibelungen übernommen.
Das macht die Sache nun etwas komplizierter als Wotan zunächst dachte. Doch würde man Loge nicht den listigen Gott nennen, wenn diesem nicht noch etwas einfiele.
Und so kommt es, dass bei der Begegnung von Wotan und Loge mit Alberich, Loge den Nibelungenfürst erst einmal von seinen Großtaten prahlen lässt, und dann eine Demonstration seiner Macht und Wunder fordert.
Als erstes soll sich Alberich riesig groß machen, worauf sich dieser sogleich in einen riesigen Drachen verwandelt, der Feuer spuckt und jede Menge unnötiges CO2 erzeugt.
Die Feuershow wäre ja schon mal ganz cool meint Loge, aber es wäre doch sicherlich für Alberich zu schwer sich auch winzig klein zu machen, was in manchen Situationen vielleicht sinnvoller wäre, denn als riesiger Drachen durch die Gegend zu wandern, und überall blöd aufzufallen.
Alberich fällt prompt darauf herein, verwandelt sich flugs in ein Meerschweinchen und wird prompt von Wotan eingefangen und eingesperrt. Damit qualifiziert sich Alberich automatisch zum Dumm-Dom der Woche.
Daraufhin zurückverwandelt in seine ursprüngliche Gestalt, wird er von Wotan in einem kunstvollen Bondage fest verschnürt.
Den Bondage-Gefangenen Alberich im Schlepptau, kehren Wotan und Loge zurück ins Reich der Götter, und Wotan bietet nun Alberich einen Tauschhandel an: dieser kann seine Freiheit wieder zurückerlangen, dafür muss er aber das den Rheintöchtern geraubte Gold zurückgeben.
Widerwillig folgt Alberich diesem Vorschlag und zwingt eine Schar seiner nibelungentreuen Untertanen den Goldschatz aus den Tiefen des Schwarzalbenreichs in die luftige Höhenwelt der Götter zu schleppen.
Bei sich denkt er aber, dass dieser Wotan doch nicht so schlau ist wie er denkt, denn den Ring und den Tarnhelm hält Alberich zunächst einmal zurück.
Doch Loge lässt sich nicht überlisten, und weist Wotan auf den fehlende Tarnhelm hin. Schweren Herzens trennt sich Alberich nun von dem Tarnhelm. Doch Wotan ist immer noch nicht zufrieden, und fordert auch den Ring.
Mit großer Wut wirft Alberich den Ring Wotan vor die Füße, und verflucht den Ring mit den Worten:
„Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge und wer ihn nicht hat, den nage der Neid“.
Das ist aber Wotan herzlich egal - denn was schert einen allmächtigen Göttervater und SuperDom, was irgendein frustrierter Alben-Nerd so vor sich hinflucht.
Wotan löst das göttliche Bondage wieder auf und Alberich darf völlig frustriert wieder nach Nibelheim zurückkehren.
Jetzt im Besitz des Goldschatzes denkt Wotan Freya bei den Riesen wieder auslösen zu können. Und tatsächlich sind die Riesen geneigt auf den Deal einzugehen, sofern das Gold ausreicht, um komplett Freyas üppige, kurvenreiche Figur zu verdecken.
Das ist natürlich eine Herausforderung. Aber am Ende geht es sich ziemlich aus, und eine verbliebene Stelle - da lugt doch tatsächlich noch Freyas einer Brustnippel heraus - kann in letzter Sekunde noch durch Herausgabe des Tarnhelms abgedeckt werden.
Wotan denkt schon, dass es jetzt geschafft ist, da fangen die Riesen an sich untereinander zu streiten. Während der eine denkt, dass er sich mit dem vielen Gold jetzt für eine lange Zeit ausgedehnte Bordellbesuche in Nibelheim wird leisten können, jammert der Sentimentalere der Riesenbrüder darüber, dass Freya ihm doch stets so geil einen geblasen hätte und ihm dabei auch immer so nett in die Augen geschaut habe.
Und genau diese Augenblitzen will dieser jetzt in Freyas Augen, trotz all des über sie gehäuften Goldes, immer noch sehen können. Tatsächlich gibt es an einer Stelle immer noch eine kleine Ritze durch die er Freyas Augen sehen kann, und der Geschäftstüchtigere der Riesenbrüder fordert nun von Wotan auch noch den Ring, den dieser sich dummerweise zuvor schon selbst, für alle sichtbar, an seinen Finger gesteckt hat.
Wotan versucht mit allen Mitteln herumzuargumentieren, aber die Riesen bleiben hart und Wotan sieht sich in größten Nöten, als die Riesenbrüder sich wieder aufmachen und Freya mitnehmen wollen.
Da öffnet sich der Boden – übrigens ein Standard-Trick in der Götterwelt – und die Erdmutter Erda erscheint und mahnt:
„Weiche, Wotan, weiche! Flieh des Ringes Fluch!“
Mit eindringlichen Worten gelingt es ihr Wotan davon zu überzeugen, dass es keine gute Idee wäre, den Ring zu behalten, und da Wotan gewaltigen Respekt vor „Mama Erda“ hat, gibt er nach, und überlässt den Riesen den Ring.
Dass das mit dem Fluch kein erfundenes Märchen ist, zeigt sich sogleich, denn kaum hat sich der eine Riese - der Geschäftstüchtigere natürlich - den Ring unter den Nagel gerissen, als schon der andere anfängt herumzujammern.
Sie geraten in Streit, und prompt erschlägt der eine Riese den anderen.
Wotan kann nur entgeistert dem übrig gebliebenen Riesen nachschauen, wie dieser mitsamt Ring, Tarnhelm und Gold in der Ferne verschwindet.
Wotan wäre aber nicht oberster Göttervater, wenn ihn so ein kleiner Rückschlag am Ende aus der Fassung bringen würde. Denn im Prinzip hat er erreicht, was er wollte, nämlich: die opulente Villa Walhalla als Götterburg und die ewige Geilheit garantierende Freya. Alles nach dem Motto: meine Götterburg, meine Walküren, mein Dauerständer - was will der Mann mehr.
Dementsprechend ruft er nun seine Götterkollegen zusammen, um ihnen ihr neues Domizil vorzustellen, dass über entsprechend viele Schlaf- und Spielzimmer verfügt, so dass jeder seinem eigenen Kink nach Herzenslust nachgehen kann.
Donner, der Gott für die Eventgestaltung, kreiert daraufhin ein nettes Spektakel mit Blitzen und umfangreicher Lightshow, begleitet selbstverständlich von einer mehrere 10.000 Watt starken Musikanlage, und Wotan führt die Götterbande feierlich über einen Regenbogen ins neue woke Walhall des „anything goes“.
Wie immer muss der Halbgott Loge draußen bleiben, und überlegt sich, was er nun als Nächstes tun wird, während im Untergrund die Rheintöchter vor sich hin heulen.
Das tut aber dem bombastischen Abgang der Götter keinen Abbruch, und auch wir bleiben gespannt zurück, wie die Story wohl weitergehen wird.
Libertineros 2024
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