(Die Schatten von Tsushima Kapitel 10)
Nach unserer Ankunft in Sankt Petersburg verabschiedete ich mich von Egor und Wenja, und wir vereinbarten, dass sie mich so bald als möglich besuchen würden. Wie zu erwarten waren die beiden neugierig darauf meine Stiefschwestern kennenzulernen, nachdem wir auf der langen gemeinsamen Fahrt durch Sibirien einige Male über sie gesprochen hatten, und meine Kameraden derzeit ohne weibliche Bekanntschaft waren.
Doch zunächst nahmen uns unsere Verpflichtungen bei der Marineführung in Beschlag, und es gab viele Berichte zu schreiben. Die Aufarbeitung der katastrophalen Niederlage unserer Flotte war noch lange nicht abgeschlossen, und alle möglichen Aspekte sollten untersucht werden.
Meine sorgfältig durchgeführte Detailarbeit in Wladiwostok wurde an höherer Stelle gelobt und ich selbst zum Oberleutnant befördert. Es beschlich mich allerdings auch der Verdacht, dass dies eine Art Wiedergutmachung für den tragischen Verlust meines Vaters in der Seeschlacht von Tsushima seitens der Marineführung war.
Bald suchte ich den Notar Konstantin Fjodorowitsch Kuzmanow auf, der mich bei allen nötigen Formalitäten begleitete die im Zusammenhang mit dem Testament meines Vaters anfielen, und wieder einmal stellte ich fest, dass mein Vater alle Dinge bis ins Detail geregelt hatte. Notar Kuzmanow selbst war noch recht jung, hatte aber offensichtlich das volle Vertrauen meines Vaters genossen, und wurde mir in diesen Tagen zu einem guten Berater und Freund. Am Ende übergab mir Konstantin auch noch einige Briefe, die ich allerdings erst zu ganz bestimmten Zeitpunkten und Geschehnissen in meinem Leben, wie der Heirat mit einer Frau, oder der Geburt eines Mädchens oder eines Knaben öffnen und lesen sollte. Auch erinnerte er mich im Auftrag meines Vaters daran, recht bald den ehrenwerten Chazkele Grigorjewitsch Schagal aufzusuchen, da auch dieser noch wichtige Informationen für mein weiteres Leben hätte.
Entgegen dem Chaos, das allgegenwärtig im Land zu herrschen schien, war zu Hause, auf unserem Anwesen, dessen offizieller Besitzer ich nun nach dem Tod meines Vaters geworden war, alles in bester Ordnung. Antonina Danilowna Bunjakowski, die Schwester meines Vaters, welche während meiner Abwesenheit den Hausstand geführt hatte, schien mit fester Hand und Bestimmtheit alle Angelegenheiten geregelt zu haben. Und auch in der weiteren Erziehung meiner Stiefschwestern Marja und Darja zu ordentlichen jungen Damen schien Antonina Danilowna erfolgreich gewesen zu sein.
Maschenka und Daschenka hatten sich in der Zeit meiner Abwesenheit verändert. Alle Kindlichkeit, welche sie noch mir gegenüber vor meiner Reise gezeigt hatten, war verschwunden und einer damenhaften Anmut gewichen, wenn auch hier und da ein schelmisches Lächeln noch von einem lebhaften Naturell und Eigensinn zeugte.
So war es auch kein Wunder, dass sich Egor und Wenja bereits bei ihrem ersten Besuch in meinem Haus in die Zwillinge verliebten, und zwar Egor in Darja und Wenja in Marja. Natürlich hatte ich Egor und Wenja zuvor eingeweiht, wie sie meine Stiefschwestern an der Narbe am kleinen Fingers der rechten Hand erfolgreich erkennen und auseinanderhalten konnten, denn naturgemäß hätten Verwechslungen tragische Ereignisse nach sich ziehen können.
Die Erlebnisse im fernen Osten und auf unserer Reise hatten uns alle verändert, und wie mir meine Kameraden spätabends bei einem gepflegten Cognac in der Bibliothek anvertrauten, hatte keiner seit Zinaidas Verschwinden etwas mit einer Frau gehabt. So wie ich selbst zu meinem Leidwesen ebenfalls.
Wie ich bei den beiden heraus hörte, war ihre
Abstinenz jedoch nicht nur dem Umstand geschuldet, dass wir alle drei immer
noch unsere Erlebnisse mit Zinaida im Zug im Kopf hatten, und wohl jedes
Frauenzimmer, das uns begegnete mit ihr verglichen. Meine Kameraden hatten sich
wohl schon in ihr Bild von meinen Stiefschwestern verliebt, dass in ihrem Kopf
entstanden war, nachdem sie von mir erfahren hatten, dass die Zwillinge wohl
ausgeprägte „Algophelias“ waren.
Das ihre Phantasie dann durch die Anmut meiner gereiften Stiefschwestern in der
Realität noch übertroffen wurde tat ein Übriges dazu bei, dass die beiden Feuer
und Flamme für Maja und Darja waren.
Die Worte meines Vaters bedenkend, hörte ich das natürlich gerne, und ich fand es eine glückliche Fügung, dass sich die Dinge so im Sinne meines Vaters regeln würden. Gerade für Egor war die entflammte Liebe zu Darja ein Segen, hatte er doch nach seiner Rückkehr die traurige Botschaft entgegennehmen müssen, dass sein Vater Wassili Silytsch Priboi, der in der Seeschlacht von Tsushima verwundet und von den Japanern gefangen genommen worden war, in der Kriegsgefangenschaft verstorben war.
Fast an jedem Wochenende, sofern unser Dienst es zuließ, besuchten mich nun Egor und Wenja, und bald war für alle ersichtlich, dass es am Ende auf eine gemeinsame Hochzeit meiner Stiefschwestern hinauslaufen würde, bei welcher alle drei Familien zusammenkommen würden. Doch das würde noch lange dauern, denn eine Menge Vorbereitungen waren zu treffen und Formalitäten zu erledigen, und ich war froh, dass mich Antonina Danilowna darin unterstützte, auch wenn sie nun nicht mehr in meinem Haus wohnte.
Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen besuchte ich die Familien von Wenja und Egor, und fand sie ausnehmend sympathisch und standesgemäß. Einer glücklichen Verbindung der beiden Paare stand nichts mehr im Wege.
Bei meinem Besuch bei Egors Familie lernte ich auch dessen Schwester Taisija kennen, welche sofort einen ungeheuren Eindruck auf mich machte.
Dabei war sie intelligent, mit einem großen Wissensschatz in Kunst und Kultur, und vor allen Dingen der Oper, zu der sie mich ohne Scheu umgehend einlud sie zu begleiten. Von ihrer bestimmten Art des Auftretens beeindruckt, sagte ich zu, und so verbrachten wir in den folgenden Wochen einige Abende zusammen in der Oper von Sankt Petersburg, wo ich eine ganz andere Seite von Taisija kennenlernte. Sobald das Licht abgedunkelt und die Musik der Ouvertüre begonnen hatte, schmiegte sich Tasjenka an mich als sei sie ein kleines Mädchen, das sich schutzbedürftig in meine Obhut begeben wollte.
Dabei wurde mir nicht transparent ob diese unerwartete Wandlung durch die Musik oder durch meine Anwesenheit ausgelöst wurde. Tatsächlich lauschte Taisija stets hingebungsvoll der Musik, und schien mir wie in Trance versunken. Geschützt durch die Einsamkeit in der Loge die, wir mir Taisija erzählt hatte, schon seit Jahren permanent durch die Familie Priboi gemietet war, legte Tasjenka bald ihren Kopf an meine Schulter, und zuweilen ganz auf meinen Schoß, sodass ich ihre Haare streicheln konnte.
Doch obwohl wir meist allein in der Loge waren, blieb es bei harmlosen Zärtlichkeiten, denn einerseits musste ich mich immer wieder aufs Neue an ihre Wandlung gewöhnen, die in so großem Kontrast zur selbstbewussten Taisija Silytschowa Priboi stand, und welche in ihrer Dominanz ihrem Bruder Egor in nichts nachstand. Andererseits spürte ich auch, dass alles andere ihre Hingabe an die Musik gestört hätte.
So durchlebten wir gemeinsam Opern- wie auch Ballettaufführungen, und nie habe ich die Musik intensiver genossen als bei „Fürst Igor“ von Borodin, „Eugen Onegin“ von Tschaikowski oder dessen „Nussknacker Suite“.
Wir kamen uns mit jedem Besuch des Opernhauses näher, und doch blieb es lediglich bei einem Kurs zum Abschied als intimste Geste die ich ihr entlocken konnte.
Traf ich sie außerhalb des Opernhauses während eines Besuches bei ihrer Familie, war Taisija ganz die resolute Frau, der jeder zugetraut hätte auch ein Kosakenregiment führen zu können.
Im Verlauf des Frühsommers erlebte ich mit Taisija bei Ausflügen auf das Land eine zunehmende Vertrautheit, die sich anfühlte, als hätten wir uns schon seit Kindertagen vertrauten Umgang miteinander, aber dennoch verwehrte mir Taisija immer noch standhaft jegliche intimere Zärtlichkeiten.
Das stürzte mich in einen inneren Zwiespalt, denn während ich durch die seltsame Hingezogenheit zu Taisija weder in der Lage war, eine andere Beziehung aufzunehmen, noch meinen Lüsten auf andere Weise Befriedigung zu gönnen, erfuhr ich von Egor und Wenja, dass sich die beiden mit meinen Stiefschwestern auf intimer Ebene bereits deutlich näher gekommen waren. Und beide machten keinen Hehl daraus, dass sie das Wesen ihrer jeweiligen Algophelia bereits mehr als einmal zum Vorschein gebracht hatten.
Ein heißer Juli hatte da offensichtlich einige Türen der Lust geöffnet, und wie ich heraushörte auch die Hintertürchen der Zwillingsschwestern, welche offensichtlich darauf bestanden ihre Jungfräulichkeit noch bis zur Hochzeit zu verteidigen. Zunächst würde aber erst einmal die offizielle Verlobung stattfinden müssen, und ich plante sie für den September, dem neunten Monat, denn ich wusste um die hohe Bedeutung, welche mein Vater immer der Zahl Neun zugemessen hatte.
Das Glück meiner Kameraden brachte mir jedoch umso schmerzlicher vor Augen, wie ausgehungert ich selbst nun seit vielen Monaten war. Da mein Dienst bei der Marineführung zunehmend zur Routine wurde, und ich mehr und mehr Zeit für mich selbst fand, führte dies dazu, dass mich meine Triebe mehr und mehr quälten.
In der Sommerpause des Opernhauses machte sich Taisija zudem rar, da sie zur Sommerfrische ans Schwarze Meer gefahren war. Aufgrund dringender Arbeiten bei der Marine war es mir jedoch unmöglich gewesen sie zu begleiten.
In dieser Zeit traf ich mich häufiger mit Konstantin, dem Notar, mit dem mich inzwischen eine enge Freundschaft verband, und der ebenfalls noch Junggeselle war. Mit zunehmender Vertrautheit hatte ich ihm Einblick in Teile meines Gefühlslebens gewährt, und eines Tages fragte er mich, ob ich nicht Lust hätte ihn zu einem „Maison“ zu begleiten.
Zunächst zögerte ich, und schob bereits bestehende Verpflichtungen an dem vorgeschlagenen Termin vor. Doch danach quälten mich meine Gedanken noch mehr vielleicht leichtfertig eine Gelegenheit, oder zumindest einen anregenden Abend der Ablenkung, ausgeschlagen zu haben. Als er mich bei unserem nächsten Treffen erneut darauf ansprach, sagte ich zu.
So kam es, dass Konstantin mich an einem lauen Sommerabend abholte, und wir gemeinsam zum Haus von Sofia Rusjawa fuhren. Bereits seit vielen Jahren war Konstantin der Notar und Berater von Sofia Alexejewna Rusjawa, die in ihrem herrschaftlichen Haus einen Salon für die feine Sankt Petersburger Gesellschaft führte, und in diesem Rahmen auch die Dienste eines gehobenen „Maison du Châtiment“ anbot. Es war allseits bekannt, dass eine Einladung in den ausgewählten Kreis ihres Salons eine besondere Auszeichnung bedeutete, die nur ganz Wenigen zuteil wurde.
Sofia begrüßte Konstantin wie einen alten Freund, und ich fühlte mich geehrt, in ihr fürstlich ausgestattetes Haus eintreten zu können. Das Haus war sehr weitläufig, und in den geschmackvoll eingerichteten Räumen fanden geistreiche Gespräche über eine Vielzahl unterschiedlicher Themen statt. Auf Konstantins Rat hin hatte ich meine elegante Ausgehuniform angelegt, und wurde sogleich in der Bibliothek von einer Reihe gesetzter Herren zu Tsushima und den Folgen befragt. Als sie hörten, dass ich selbst Teil der Untersuchung der tragischen Ereignisse war, musste ich ihnen ausgiebig berichten, sofern dies Dinge betraf, die nicht der Geheimhaltung unterlagen.
Währenddessen hatte sich Konstantin in einen anderen Salon begeben, und ich traf ihn erst etwas später wieder in Anwesenheit seiner Cousine Vasilina.
Vasilina Nikolajewna Popowa war von verführerisch fröhlicher Natur, und trug ein elegantes rotegoldenes Abendkleid, das ihre weiblich ausgeprägte Figur betonte, die jedoch aufgrund ihrer Größe – sie war nur etwas kleiner als ich – schlank wie ein Reh wirkte. Ihre langen goldblonden Haare standen in lebhaftem Kontrast zum Rot des Kleides und waren zu einer kunstvollen Frisur aufgesteckt, welche ihrem Gesicht eine sinnliche Note gab.
Sie begrüßte mich mit einem wissenden Lächeln auf ihren Lippen, von dem ich nur mutmaßen konnte was mein Freund Konstantin ihr möglicherweise zuvor über mich erzählt haben mochte. Wir scherzten zunächst ein wenig und pflegten die in solchen Kreisen übliche Konversation, kamen dann jedoch schnell zum Thema von Liebe und Lust. Eierseits naheliegend, wie das Thema angesichts des zuvor von Sofia Rusjawa angekündigten Ereignisses einer gespielten erotischen Züchtigung zur Erbauung des erlesenen Publikums war, erstaunte es mich doch, dass wir so bald in diesem Kreis auf das Thema gekommen waren.
Vasilina verstand es geschickt durch Andeutungen meine Sinne zu erregen, ohne jedoch in vulgäre Ebenen abzutauchen und, ausgezehrt wie ich in jener Zeit war, stand ich bald in Flammen.
Als ein Diener mit einem Gong durch die Räume schritt um die verstreuten Grüppchen in den Salon der geplanten Vorführung zu versammeln, war es Vasilina, welche Konstantin und mir vorschlug einen anderen Weg zu wählen.
„Sofia hat mir diesen Schlüssel gegeben …“, meinte sie und deutete auf einen Schlüssel in ihrer Hand, „… und wünscht uns viel Vergnügen“.
Das kam nun unerwartet, denn eigentlich hatte ich mich innerlich bereits darauf gefreut dem angekündigten „Ereignis“ beizuwohnen, wenn dies auch nur aus einem anregenden Betrachten bestehen würde. Doch beim Blick in Vasilinas blitzende Augen, die das zuvor gesagte begleitete, ahnte ich, dass möglicherweise ein noch erregenderes Ereignis sich anbahnte. Also folgte ich Vasilina und Konstantin durch einige Gänge und über eine Treppe in einen Seitenflügel des weitläufigen Anwesens.
Wir gelangten schließlich an eine Tür, welche Vasilina mit dem besagten Schlüssel öffnete. Hinter der Tür fanden wir einen kleinen von vielen Kerzen in warmes Licht getauchten Raum mit einem großen Bett in der Mitte, das von einem Purpur-Goldenen Baldachin überspannt war. Auf dem Bett wiederum lagen auf der linken Seite Kissen weiche aufgetürmt.
Auf einer Anrichte standen eine Vielzahl edler Getränke und Konstantin, der sich offensichtliche auszukennen schien, schenkte uns dreien umgehend Champagner in drei kunstvoll ziselierte Gläser ein.
„Unerträglich heiß ist es …“, bemerkte Vasilina. und ehe ich mich versah hatte sie ihr Kleid geöffnet und ließ es vor dem Bett zu Boden gleiten. Darunter war sie völlig nackt und ihr Anblick hätte mich sofort sämtliche Vorsätze vergessen lassen, wenn ich denn welche gehabt hätte. Im goldenen Kerzenlicht zeigten sich volle runde Brüste und ein traumhafter Popo, der sich harmonisch in das Gesamtbild ihrer aufrechten Gestalt einfügte.
„Wir sollten es ihr gleich tun …“, pflichtete ihr Konstantin bei, und begann sich ebenfalls seiner Kleider zu entledigen. Was blieb mir da anderes übrig, als mich ebenfalls zu entkleiden, und so stand ich alsbald ebenfalls wie Gott den Adam schuf im Raum. Natürlich war nun meine Erregung nicht mehr zu übersehen, und keck meinte Vasilina: „Es freut mich zu sehen wie der Herr Leutnant zur See bereits den Mast aufgestellt hat, sodass wir gemeinsam die Segel zur Fahrt über das Meer der Lust antreten können. Leutnant Pjotr, spürt ihr schon die Wogen des Meeres, das vom Wind zur Lust gepeitscht wird?“
Und sie betonte das Wort „gepeitscht“ in einer ganz besonderen Art und Weise, die meine Erregung noch mehr anstachelte.
Mit eleganten Schritten durchmaß sie den Raum und öffnete einen in die Wandvertäfelung eingelassenen Schrank, dessen Inhalt sich als eine Ansammlung von Peitschen, Ruten und Gerten offenbarte, aus der Vasilina mit spitzen Fingern zielgerichtet eine lange rote Reitgerte entnahm.
„Ich denke diese sollte heute geeignet für mein Vergnügen sein“, wandte sie sich um ihre Wahl Konstantin zu zeigen, welcher zustimmend nickte.
Wenige Augenblicke später kniete Vasilina sich vor mich hin, und bot mir mit beiden Händen die Gerte an. Schelmischen Blickes hielt sie diese genau in der Höhe meines steif aufgerichteten ´Hauptmasts´, welcher von erratischen Zuckungen bewegt wurde.
„Herr Offizier, auf See und in diesem Salon habt ihr heute das Züchtigungsrecht. Vor euch kniet eine verruchte Person, eine Sünderin, welche die gesamte Mannschaft verrückt machen würde, wenn ihr der Lästerlichen nicht Einhalt gebietet“.
Ich blickte in Vasilinas grüne Augen, und wusste sofort, dass ich eine Algophelia vor mir knien hatte. Zu spät um auch nur irgendeine Form von geordnetem Rückzug anzutreten, nahm ich die Herausforderung an, und entnahm ihren Händen die Gerte. Diese war hervorragend gearbeitet, und lag ideal in meiner Hand.
„Steht auf, und macht euch bereit“, spielte ich nun das Spiel mit, und wies mit der Spitze der Gerte auf den Kissenstapel auf dem Bett, dessen Bestimmung nun offen zutage lag.
„Konstantin, wollt ihr mir bitte assistieren, und die Delinquentin angemessen fixieren“, was dieser umgehend befolgte. Umgehend machte sich Konstantin daran die dafür bereitliegenden Seidenschnüre von den vier Bettpfosten, welche den Baldachin trugen, Vasilina anzulegen, nachdem diese ihre Gestalt über die Kissen gebettet hatte. Dabei fixierte er sie in einer Weise, dass ihre gespreizten Beine einen tiefen Einblick in ihre Weiblichkeit zuließen. Selbstredend war auch Konstantin aufs äußerste erregt, was unschwer zu erkennen war.
„Ich ergebe mich eurer Weisheit und Gnade“, signalisierte Vasilina mir ihre Bereitschaft das Spiel zu beginnen.
Ich zögerte nicht lange, und nachdem ich einige Probehiebe mit der Gerte in der Luft gemacht hatte, um mich auf ihre Länge einzustellen, ließ ich sie ein erstes Mal auf die blütenweiße Haut Vasilinas zischen.
Ein gedämpftes „Oh“, war ihre einzige Reaktion, abgesehen davon, dass sich ihre Pomuskeln unmittelbar nach dem Schlag zusammenzogen, nur um sich dann wenig später wieder zu entspannen.
Ein reizend roter Striemen markierte die Stelle, wo die Gerte Vasilinas vornehm blasse Haut geküsst hatte, und ich ließ ihm umgehend weitere in angemessenem Abstand folgen.
Nach wenigen Hieben schon spürte ich, wie Vasilina in eine andere Welt hinübergeglitten war, denn ihre „ohs“ und „ahs“, und weitere Lautäußerungen, die ihr über die Lippen kamen, veränderten ihren Tonfall in eine Seligkeit, wie sie sonst nur von, in Verzückung die Messe singenden, Nonnen zu vernehmen sind.
Die Gerte war vortrefflich zu handhaben, und so gelang es mir, ein fast gleichmäßiges Muster an Striemen auf Vasilinas Hintern zu zeichnen, dessen Bewegungen mir bereits nach den ersten Hieben signalisiert hatte ruhig etwas mehr Nachdruck in diese zu legen, und in sie keiner Weise zu schonen.
Konstantin hatte sich unterdessen zum Kopfende des Bettes begeben und streichelte über Vasilinas goldblonde Haare.
Mit fortschreitender Züchtigung begann Vasilinas Becken ein Eigenleben und mir schien es als streckte sie mir ihren Po über die durch die Kissen verursachte Wölbung ihre Körpers noch mehr entgegen. Zu gerne hätte ich die Szene aus der Perspektive vom unteren Ende des Bettes betrachtet, und war mir sicher, dass zwischen Vasilinas Beinen an der Spitze der Kathedrale die von ihren Oberschenkeln gebildet wurde, eine Quelle feuchter Lust zu entdecken gewesen war. Bestärkt wurde ich darin, dass sich zunehmend ein langgezogenes „jaaa“ unter die vorherigen Laute mischte. Und als der Klang dieses „jaaa“ einen deutlichen Kulminationspunkt anzeigte, der von einem, ihren gesamten Körper durchziehenden, Schauer begleitet wurde, wusste ich, dass ich es vollbracht hatte.
Ich trat an das Bett heran und streichelte ebenfalls über Vasilinas Kopf, nur um dann meine Hand langsam tiefer über ihr Rückgrat zu ihrem Po gleiten zu lassen. Strahlte ihr ganzer Körper bereits die Hitze ihrer Erregung aus, so war diese naturgemäß auf ihren, von Striemen gezierten, Pobacken am größten. Ich konnte das Blut durch ihre Adern pulsen spüren, und setzte die Wanderschaft meiner Hand fort über die Rückseite von Vasilinas Oberschenkel bis hinunter zu ihren Füßen, die ich von ihren Fesseln befreite, wie das Konstantin bereits mit Vasilinas Händen gemacht hatte. Vasilina spreizte ihre Schenkel daraufhin noch ein wenig, was für mich eine eindeutige Einladung war, nun die Kathedrale ihrer Lust zu besuchen.
Schnell hatte ich die Gerte beiseitegelegt, mich auf das Bett zwischen ihre Schenkel begeben, und strich mit meinem steifen Freund über die verführerischen Kleinodien Vasilinas. Heiß erregt leuchtende Schamlippen wiesen meinem Freund den Weg und formten einen Maelstrom zum Eingang der Lust neben einer steil aufragende Klippe, die ich parallel dazu mit einem Finger streichelte.
Vasilina schob mir ihr Becken entgegen, und Woge um Woge der Lust ließ mich hineingleiten in eine feuchtheiße Welt des seligen Ergebens.
Nicht lange dauerte es, da durchzogen auch mich die Wellen der Erfüllung. Doch war meine Erregung wohl dermaßen groß, dass, hervorgerufen durch Kontraktionen ihrer Höhle, Vasilina mich alsbald zum Weitermachen animiert hatte. Und tatsächlich richtete sich mein Mast nach kurzer Zeit wieder auf, und brachte Vasilina einige Zeit später nochmals zu einem langgezogenen „jaaa“, das bald darauf von einem zweiten Ausbruch meinerseits gefolgt wurde.
Ermattet legte ich mich neben Vasilina und bemerkte erst jetzt wieder die Anwesenheit Konstantins. Auch er lag nun entspannt, allerdings am Kopfende des Bettes, und aus der Lage von Vasilinas Kopf zwischen seinen Beinen schloss ich, dass während ich in Vasilinas Kathedrale der Lust zu Gange gewesen war, sie ihrerseits ihren Mund als Kapelle des Sankt Fellatio hatte wirken lassen - ganz offensichtlich sehr zur Befriedigung Konstantins.
Das sie seine Cousine war tat bei derlei Spielen nichts zur Sache. So hatten wir offensichtlich alle drei unser Vergnügen gehabt, und nach einer gewissen Zeit der Erholung, in der die Champagnergläser neu gefüllt, und bald auch wieder geleert waren, erhoben wir uns vom weichen Bett, und legten unsere Kleider wieder an.
Vasilina verschloss den Salon wieder mit dem Schlüssel, und wir kehrten zurück zur Gesellschaft.
Ich hätte nicht sagen können, wie viel Zeit wir drei miteinander verbracht hatten, aber ganz offensichtlich war die offizielle Vorführung der Sofia Alexejewna Rusjawa bereits einige Zeit vorüber, und man unterhielt sich in den einzelnen Zirkeln wieder über andere Themen. Vasilina verließ uns kurz darauf mit der Entschuldigung müde zu sein. Konstantin begleitete sie noch hinaus und verabschiedete sie gemeinsam mit Sofia.
Nach einiger Zeit weiterer interessanter Konversationen mit unterschiedlichen Beteiligten gab mir Konstantin ein Zeichen, dass es Zeit zum Aufbruch sei. So verabschiedenden auch wir uns von Sofia Rusjawa, und die ganze Fahrt über Sprachen weder ich noch Konstantin ein Wort.
Die Ereignisse wirkten in der Nacht noch in mir nach, und alles drängte ihn mir auf eine baldige Wiederholung hinzuarbeiten. Allein, als ich einige Tage später wieder die Gelegenheit hatte mit Konstantin zu sprechen, wurden alle meine Hoffnungen zerstört.
Mit bedauerndem Unterton, aber dennoch schonungslos offen, offenbarte mir Konstantin, dass er durchaus gehofft hatte, dass unser Abend im Salon der Sofia Rusjawa in der Art ablaufen würde, wie es tatsächlich geschehen war. Unübersehbar hätte Vasilina an mir den gleichen Gefallen gefunden, wie ich auch an ihr. Jedoch hätte sie Konstantin an einem der nächsten Tage eröffnet, dass sie seit kurzem dem Fürsten Michailowitsch versprochen sei, und dass sie an diesem Abend quasi den Abschied ihres freien Lebens mit uns gefeiert hatte.
Konstantin entschuldigte sich vielmals dafür, dass er, als naher Verwandter, von der Verlobung Vasilinas mit dem Fürsten nichts gewusst hatte, doch war es nun einmal nicht zu ändern.
Also hatte ich mich der Versuchung hingegeben und in den Armen Vasilinas meine Beziehung zu Taisija vollständig verdrängt, stand nun aber wieder an der gleichen frustrierenden Stelle wie zuvor.
Libertineros 2020, 2025
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